Ornamentik

Ein probates Stilelement beim Mühlen drechseln ist neben der Holzmaserung und der figürlichen Formgebung, das Ornament.

Soll dieses sich wiederholen, muss eine regelmässige Farbgebung durch die äussere Form dahingehend beeinflusst werden. Was dabei herauskommt, ist nur in etwa abzuschätzen, probieren ist angesagt.

 

Als Erstes wird z.B. Ahorn und Nussbaum verleimt, für einen guten Kontrast...

 

          

 

Nachdem alle Schichten gehobelt und zusammengefügt sind, werden die Ecken abgesägt, um einfacher zur Rundung zu kommen. Eingespannt und parat zum drechseln...

 

 

Eine ungefähre Skizze,

wohin die Sache gehen

soll, ist vorhanden...

 

 

 

 

 

 

Normalerweise beginne ich mit dem Kopf

der Mühle. Das ist zwar unter Drechslern

nicht üblich, aber ich fahre gut damit...

 

 

 

 

 

 

 

...und was daraus werden kann!

Ich war der Zeichnung gefolgt, ohne die Drechselbank abzustellen - Überraschung!

Erst ganz zum Schluss holte ich noch Finessen heraus und bin zufrieden.


Ornamentik .2

Eine Steigerung ist gefragt - es kommt eine weitere Farbe hinzu - Kirschbaum (gelblich).

Parallel verleimt zur Drehachse ergibt symmetrische Ornamente.

Durch die dritte Farbe erhält man die Möglichkeit die Symmetrie etwas zu brechen.

Ein weiteres Experiment ist das leichte Kippen der Drehachse relativ zur Verleimung. Anstatt nur 4 x 4 Kanteln habe ich eine fünfte Schicht angesetzt, diese dann schräg abgesägt und auf der gegenüber liegenden Seite parallel dazu auch. Dann die beiden Enden in den Winkel geschnitten und voilà: Siehe Foto.

Die Ecken werden gekappt - wie gehabt - man sieht, es wird spannend, d.h. eingespannt und los...

Völlig neue Möglichkeiten tun sich auf...

 

... von der Gegenseite ...

Dann die Form...

Zuerst der Kopf - wie gehabt...

...und der Körper...

 

..diesmal bewusst angehalten - immer wieder - und im rechten Moment aufgehört...

 

...et voilà:

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die erste Schüssel

Von einem Kollegen angefragt, suchte ich dickes Arvenholz und wurde im Rheintal fündig.

... die ganze Werkstatt hat geduftet..

...Zuschneiden...

... und einspannen...                                                                                       ...los gehts...

... aussen fertig...                                                                                      ... umdrehen und aushöhlen...

...der Zapfen in der Mitte hilft stabilisieren.                                              

Trotzdem vibriert es ziemlich am Rand aussen...                                                ...Zapfen weg, innen schleifen...

... die Reste des Aufspannzapfens müssen noch weg...                                       ... signiert...

   ...sodele.

Ornamentik .3

Gehen wir einen Schritt weiter. Wir haben 3 Farben, 4 (5) Kanteln auf 4 Ebenen und leicht schräg gestellt. Eine Steigerung wäre: die Ebenen maximal schräg zu stellen (45°) einerseits, und die einzelnen Kanteln auf die Spitze gelegt (45°), andererseits.

Das klingt kompliziert, aber es gibt ja Fotos...

... da hätten wir mal einen Palisanderklotz, 45° geschnitten

...zur Vergrösserung der Leimoberfläche und auch weils interessanter aussieht: Die Aufnahmen für die Kanteln (auf die Spitze gelegt) eingefräst...

...der gefräste Klotz leistet auch gute Dienste als Sägelehre...              ...allerhand Zuschnitt...

...erste Klebung, man sieht, wie's gemeint ist...                                             ...Schicht für Schicht, mit Geduld...

 ... gegen das Verrutschen muss gezwungen werden...                                                              ...to the top

 ... Ecken schneiden...                                                                             ... rund machen ...

... bohren...                                                                                                  ... ein Drehknopf...

... fertig ist das Wunderwerk!

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Kommentare: 1

#1

Margrit Wilhelm (Mittwoch, 02 Oktober 2019 20:40)

 

Faszinierend! Ich find es interessant, wie du hier deine Arbeit dokumentierst. Die Mühle ist sehr schön. Ich wäre gern an die Einweihung deiner neuen Werkstatt gekommen, leider geht es mir aber nicht an dem Wochenende. Wer weiss, vielleicht komme ich mal an einen Markt. Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute und eine tolle Einweihung!
Liebe Grüsse,
Margrit (alias Malve, vedeva, urany, circleoflife )

oRNAMENTIK.4

6.8.2020

In Arlesheim verkaufte mir eine konkursite Schreinerei eine "Harzgallenflickfräse". Ein nützliches Maschinchen, das ich ein wenig zweckentfremden wollte. Da die Form des Flicks einem Schiffchen ähnelt, könnte es oberflächlich auch wie ein Blatt aussehen... ein Pflanzenbild, also... nur, wie umsetzen?

 

Der Stängel wächst aus dem Boden, also eine Einlage von unten. Mindestens eine Verzweigung.

D.h. da ich durchgehend einlege, ist das Bild automatisch doppelt (seitenverkehrt).


Rund gemacht und ...

...und dann der Moment des Fräsers. Die "Blüten" sind bereits eingeleimt.

...trocknen lassen.

Nach beseitigen der Unebenheiten, schleifen, abstechen... und schliesslich montieren des Mahlwerks und ölen:

In der Abteilung Videos kann die Mühle rundum besichtigt werden!

Passig drehen

Juli 2021

Ein für mich völlig neues Gebiet ist das sog. Passigdrehen.

Nachdem ich Einiges in den Medien gesehen hatte, wagte ich mich an den Bau einer sehr einfachen

"Rose Engine".

Aus relativ wenigen Elementen, gefunden oder gekauft, schraubte ich mir diese Mechanik zusammen. Das teuerste war der Kreuztisch.

Sie wird mit Klemmhebeln auf der Drechselbank sicher verbunden.

Auf dem Kreuztisch wird die Oberfräse montiert, hier mit einem langen Gewindefräser.

Die Bewegungen des Fräsers werden bestimmt durch Schablonenrosetten, deren Profil von einem Kugellager abgefahren und durch eine Kippbewegung übertragen wird.

Dadurch sind z.B. solche Fräsungen möglich:

Werdegang einer Rosette (aus Resopal):

Fragen Sie, kommentieren Sie, nur nicht schüchtern!

ornamentik.5

August 2022

Beim Spielen mit Furnier entdeckte ich den Reiz feiner Linien zur Musterbildung. Ahornfurnier in Schwarznuss, das sah aus wie Spinnfäden... - die Idee war geboren!

Ein Netz sollte es werden, das sind einige Schritte bis dahin:

Gesägt, auf Dicke gehobelt und verleimt.

Geputzt, parat zum Dreiecke schneiden

 

Leimen braucht Geduld...

 

Jetzt aber:

Ein paar Risse zugekleistert und dann:

Diese Drehköpfe sind nicht so passend, aber es kann auch der Körper geändert werden...:

...et voilà

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